Dienstag, 19. September 2017

Schule in Marpha

Gleich nach unserer Ankunft in Marpha suchten wir unsere Kontaktperson für unseren Sozialeinsatz an der Schule auf. Wir trafen den Schulleiter-Stellvertreter Durga in seiner einfachen Behausung, die er mit einem anderen Lehrerkollegen an. Sofort wurden wir zu einem süssen Tee eingeladen und und das Wichtigste über unseren Einsatz abgesprochen.


Gleich beim Dorfeingang ist die öffentliche Schule in alten Gebäuden untergebracht.


In dieser Schulanlage sind etwa 100 Kindergartenkinder, Schüler und Schülerinnen untergebracht, betreut von ca. 19 Lehrer und Lehrerinnen, einem Schulleiter und 1 Hauswärtin.


Die meisten Lehrpersonen wohnen in diesem einfachen Haus, da sie aus weiter entfernten Gegenden stammen.


 Jeden Morgen startet der Schulbetrieb mit einer Versammlung aller Kinder und Lehrpersonen.

 Ein Schüler oder eine Schülerin der ältesten Klasse 10 begrüsst die Anwesenden und leitet zu einem einfachen Morgenturnen und Strammstehen an.

 Dann wird ganz andächtig die Landeshymne gemurmelt und gesungen.

Zum Abschluss führt jede Lehrperson mt einer Liste eine Anwesenheitskontrolle.

Dann marschieren die Klassen in Einerkolonne in ihre Klassenzimmer, die Lehrer folgen erst auf den nächsten Gongschlag, der um 10.15 Uhr erklingt.


Wartende Lehrpersonen in einer Zwischenstunde.


Erwin im Einsatz in einer Mathestunde....


 ...und im Fach  "Computer", in welchem er dieses Museum von nicht mehr funktionierenden Computergeräten benutzen durfte.


Hier bin ich im Einsatz in einer 3. Klasse im Fach "Science". 
Alle Fächer, ausser Sprachunterricht in Nepali, sollten bis zur 4. Klasse in Englisch erteilt werden.


Der Junglehrer Risi, erst seit 2 Wochen im Dienst, sollte von der ein wenig älteren  Lehrerin profitieren können...


 Der Einblick im Englischunterricht in der 6. Klasse war interessant. Auch dieser junge Lehrer war sehr offen für eine Zusammenarbeit.


In diesem dunklen Kämmerlein kocht die Hauswartin jeweils ein Mittagsessen für die Lehrpersonen.


Hier werden dann die Lehrpersonen verpflegt.


Diese Kammer ist das Lehrervorbereitungszimmer, meistens leer anzutreffen.


Kann dies wirklich Schule sein? 
Was wir hier in den ersten Tagen beobachteten, liess uns die Haare zu Berge stehen. Wir stellen uns vor, dass es bei uns vielleicht vor 100 Jahren ähnlich zu und her gegangen ist.

Leere schmutzige Räume, defektes Invenar, alte zerrissene Bücher, unvorbereitete Lehrpersonen mit wenig Didaktik- und Methodenkenntnissen, usw.

Doch die Lehrpersonen waren sehr offen für unser Feedback. Die Schulleitung unterstützte uns mit dem Vorschlag, eine Lehrerfortbildung anzubieten.


 Nach der Vorstellung des Programms wurde erst mal eine Runde Tee getrunken, dann ging es los....


Enelia zeigte mit den Elferauskarten wie auf spielerische Art das Einmaleins geübt werden kann. Dabei hatten es die Lehrer sehr lustig.


 Nicht nur Lernen und Ausführen nach Anleitung, sondern auch Logisches Denken soll einen Platz im Unterricht erhalten. Erwin forderte die Lehrpersonen in einem Workshop mit Logikspielen heraus.


Englische Sprache im Schulalltag verankern, leben und mit gutem Anschaungsmaterial üben waren weitere Inhalte des Nachmittags.

 Schon am Tag danach setzten einige Lehrpersonen die eine oder andere Idee um, oder liessen sich von uns etwas zeigen.


Die Jüngsten im Hause, die "Nursery", ist in einem kleinen Zimmer untergebracht. Diesen 16 Kindern von 3 bis 5 Jahren gerecht zu werden, ist für die Lehrerin eine wahre Herausforderung.


Samstag, 16. September 2017

Wohnort in den Bergen

Die letzten 2 Wochen konnten wir uns in diesem hoch gelegenen schönen Bergdorf richtig gut einnisten und das einfache Leben der überaus freundlichen Dorfbewohner beobachten.


Beim Eingang zum Dorf werden Waren hin- und hergetragen.


In der windgeschützten Hauptgasse treffen sich die Leute, tauschen sich aus und begrüssen auch Fremde mit einem herzlichen "Namaste".


An einem Morgen wurden wir vor der Schule von drei Lehrerkollegen abgeholt, um zum Monastry, dem Kloster hochzusteigen. Doch vorher wurden wir vom Sozialarbeiter, einem ehrenwerten, sehr freundlichen Mann in seine Stube gerufen, zu einem Apfelsaft eingeladen und mit der typischen nepalesischen Begrüssungszeremonie willkommen geheissen.


Von der steilen Treppe aus hat man einen schönen Ausblick auf die einfachen Behausungen des Dorfes.


Vor dem Eintreten ins Kloster wird geklingelt.


Im Innenhof ist es sehr ruhig, nur das Kichern von einigen Klosterschülern ist zu vernehmen.


 Im Tempel herrscht eine mystische sehr ruhige Stimmung, der Raum ist mit bunten Wandteppichen, Skulpturen und Opfertischen geschmückt, durch die eindringenden Sonnenstrahlen wird der ganze Raum in warme Farben getünkt.


Und weiter geht es noch eine Stufe nach oben zu einem weiteren heiligen Raum.


Das Tempelinnere wird barfuss betreten.


Die Jungs in der Klosterschule scheinen ein Gaudi zu haben.



So überwacht das Kloster das Dorf.


Hier auf einem Abendspaziergang kann von einer Anhöhe aus auf Marpha und die vielen Obst- und Gemüseanlagen geblickt werden.


Beim Ortsausgang rennen uns wieder Klosterschüler entgegen.



Stupas und Gebetsmühlen beim Ortsausgang


Die staubige Strasse ist unterhalb des Dorfes angelegt. So wird das Dorf von Lärm und Staub verschont.


Blick von den Feldern aus: Der bemalte Felsen hinter Marpha ist von weit weg zu sehen.


Zwei Lehrerkollegen laden uns zu einem Spaziergang ein. Zuerst wird jedoch in einem gemütlichen Beizli ein Tee eingenommen.


Durga, der Stellvertreter-Schulleiter, ein offener und sehr gastfreundlicher Mann.
Mit ihm hatten wir sehr viele gute Gespräche.


Baburam wollte uns immer Nepali beibringen. Nur schon das Zahlensystem ist für uns gewöhnungsbedürftig.


 Felder werden neu bestellt, mit Reispflanzen.


Hier wurde Mais geerntet.


Das gemähte Gras wird zu den Ställen durchs Dorf getragen.


Wie auch die Kartoffelernte ist alles Handarbeit.

Donnerstag, 14. September 2017

Pokhara-Marpha

In Pokhara scheint alles sehr grün zu sein.

Wir liessen uns von unserem Jeepfahrer zuerst zu einem Trekking-Ausrüstungsladen fahren, wo Erwin sich mit dem Nötigsten für den Aufenthalt im Hochgebirge eindeckte.
Dann ging die turbulente Fahrt los, zuerst ca 2 Stunden auf schlechten Strassen nach Beni. Dort sagte uns der Fahrer, dass ab jetzt alles offroad sei, dazu meinten wir, dass wir bis anhin schon das Gefühl gehabt hätten, nicht auf richtigen Strassen zu fahren.


So setzten wir die Fahrt auf Lehmpisten, holprigen Wegen, Bachwegen und durch Wasser gefüllte Schlammlöcher fort.


An einer Tankstelle in einem kleinen Nest in den Bergen wurde nochmals aufgetankt.


Kaum zu glauben, dass auf diesen Wegen auch Busse durchkommen können.


Plötzlich geht nichts mehr weiter, da etwas weiter vorne ein Stück Strasse abgerutscht war.


Doch ein Bagger war schon zur Stelle, um "schnell" von oben her eine Überbrückungsrampe zu bauen. Dabei mussten mehrerere Bäume gefällt werden und ein Abhang abgebaut werden.


Da hiess es einfach mal abwarten, ein Zurück war sowieso nicht mehr möglich!
Gespannt guckten immer mehr Passanten den Arbeiten zu.


Nach ca. 5 Stunden war die frisch planierte Erdpiste geschaffen. Allerdings brauchte es einige Anläufe, bis die vor uns spulenden Lastwagen den Anstieg schafften. 
Da es bereits dunkel wurde, entschieden der Fahrer und wir, im nächsten Dorf zu übernachten.
Am nächsten Tag sahen wir, dass Tatopani ein schönes Dörflein mit heissen Quellen zum Baden war.


 Doch wir mussten weiterziehen, da wir ja in Marpha erwartet würden.


In Bachbeeten, an Wasserfällen vorbei und auf rauhen Wegen ging es weiter. Gott sei Dank hatten wir einen vernünftigen Fahrer erwischt! Mit hoher Konzentration und sehr geübt lotste er uns auf diesen holprigen Spuren, die es gar nicht mehr verdienten, als Strassen bezeichnet zu werden.


Zwischendurch müssen erst Steine weggeräumt werden.


Hier scheint eine grössere Hangsarnierung mit viel Handarbeit im Gange zu sein.

Die heutigen 1100 Höhenmeter mit viel Aussicht auf steile Abhänge sind geschafft. Wir erreichen das uns sympathisch erscheinende Bergdörflein Marpha, das auf 2670 m über Meer liegt. Wir sind gespannt, was eir hier alles erleben werden.


Hinter dem Dorf öffnet sich eine weite Sicht talaufwärts.